1. Motivation
Erkenntnisse über die Symmetrieeigenschaften eines Graphen können nützlich sein, um diesen zu zeichnen.
In unserem Fall behandeln wir nur die Achsensymmetrie zur y-Achse und die Punktsymmetrie zum Ursprung. Auch Symmetrien zu anderen Achsen und Punkten wären jedoch denkbar.
2. Achsensymmetrie zur y-Achse
2.1. Definition

Weist der Graph einer Funktion eine Achsensymmetrie zur y-Achse auf, so befindet sich neben einem Punkt P(a∣f(a)) auch der an der y-Achse gespiegelte Punkt P′(-a∣f(a)) auf dem Graph. Dies gilt für alle Werte von a.
Aus dem Schaubild kann man entnehmen, dass im Falle der Achsensymmetrie stets f(-a)=f(a) ist.
Somit gilt:
Achsensymmetrie zur y-Achse
Wenn man nachweisen kann, dass f(-a)=f(a) für alle a∈D, dann ist der Gf, also der Graph von f, achsensymmetrisch zur y-Achse.
2.2. Beispiele zum Nachweis der Achsensymmetrie
Überprüfe die folgenden Beispiele auf Achsensymmetrie zur y-Achse:
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f(x)=x4-x2+1
-
g(x)=ex+e-x
Lösung:
-
f(-x)=(-x)4-(-x)2+1=x4-x2+1=f(x)
Da f(-x)=f(x) gilt, unabhängig vom Wert von x, ist der Graph der Funktion f achsensymmetrisch zur y-Achse.
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g(-x)=e-x+e-(-x)=e-x+ex=g(x)
Auch hier gilt wieder, dass g(-x)=g(x) ist, so dass auch Gg achsensymmetrisch zur y-Achse ist.
3. Punktsymmetrie zum Ursprung
3.1. Definition

Analog wir bei der Achsensymmetrie zur y-Achse muss für jeden Punkt P(a∣f(a)) gelten, dass auch sein Spiegelpunkt P′(-a∣f(-a)) auf dem Graph liegt, wobei nun gelten muss, dass f(-a)=-f(a) ist für alle a aus dme Definitionsbereich.
Punktsymmetrie zum Ursprung
Wenn für alle a∈D gilt, dass f(-a)=-f(a) ist, so ist Gf punktsymmetrisch zum Ursprung.
3.2. Beispiele zum Nachweis der Punktsymmetrie
Überprüfe die folgenden Beispiele auf Punktsymmetrie zum Ursprung:
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f(x)=-x3+x
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g(x)=x2x3-x
Lösungen:
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f(-x)=-(-x)3+(-x)=-(-x3)-x=x3-x=
=-(-x3+x)=-f(x)
Somit ist die Bedingung f(-x)=-f(x) für die Punktsymmetrie im Ursprung erfüllt.
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g(-x)=(-x)2(-x)3-(-x)=x2-x3+x=
=x2-(x3-x)=-x2x3-x=-g(x)
Somit ist auch der Graph dieser Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung.
4. Ganzrationale Funktionen und Symmetrie
Funktionen der Form an⋅xn+an-1⋅xn-1+... mit a_n!=0, a_i in RR (iin {0,1,2, ...,n}), n in NN heißen ganzrationale Funktionen vom Grad n. Der Grad entspricht hierbei der höchsten vorkommenden Potenz.
Beispiele:
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f(x)=x^3+2x-1 ist eine ganzrationale Funktion vom Grad 3.
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g(x)=-2x^2+4x^7 ist eine ganzrationale Funktion vom Grad 7.
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2x^0=2 ist eine ganzrationale Funktion vom Grad 0.
Mit den Definitionen der vorangegangenen Artikeln wird deutlich:
Symmetrie bei ganzrationalen Funktionen
Eine ganzrationale Funktion, in der nur ungerade Potenzen vorkommen, ist punktsymmetrisch zum Ursprung, eine mit ausschließlich geraden Potenzen hingegen achsensymmetrisch zur y-Achse.
Beispiele:
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f(x)=x^7+x^5-2x enthält nur ungerade Hochzahlen (2x=2x^1), wodurch G_f punktsymmetrisch zum Ursprung ist.
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g(x)=x^4-2 enthält nur gerade Hochzahlen (-2=-2x^0, wobei die Null zu den geraden Zahlen gehört), wodurch G_g achsensymmetrisch zur y-Achse ist.
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h(x)=x^3-x^2 enthält gerade und ungerade Hochzahlen, so dass G_h weder achsensymmetrisch zur y-Achse noch punktsymmetrisch zum Ursprung ist.
5. Sinus und Kosinus
Symmetrie des Sinus und Kosinus:
Es gilt:
cos(-x)=cos(x) (punktsymmetrisch zum Ursprung)
und
sin(-x)=-sin(x) (achsensymmetrisch zur y-Achse).